In Cuba erhielten Kinder bis Ende der 80er Jahre täglich
kostenlos einen halben Liter Milch vom Staat. Da Cuba die notwendige Milchmenge wegen der
klimatischen Bedingungen nicht selbst herstellen kann, schloß die Regierung einen Vertrag
mit der DDR über die Lieferung von Milchpulver. Dieser Vertrag hatte eine Laufzeit bis
zum Jahr 1995.
Nach der Wiedervereinigung beendete die Bundesregierung die Lieferungen, obwohl laut
Einigungsvertrag alle außenpolitischen Verpflichtungen der DDR weitergeführt werden
mußten. Die Schulden Cubas bei der DDR wurden dagegen in D-Mark umgerechnet. In der Folge
mußten mehrere Milchtrocknungswerke in Ostdeutschland ihre Produktion einstellen und die
Mitarbeiter entlassen. Auch Molkereigenossenschaften waren betroffen.
Abendzeitung: Politischer Boykott über TrockenmilchVerkauf mit Vorführ-
und Verleihrechten: 30 Euro
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